Entdecken, was verbindet!

rocky

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Gähn. Ich wähle dieses Bild als Metapher für meinen heutigen Artikel, denn wer den dazugehörigen Film aus der Rocky Reihe kennt, der weiß, dass hier zwei Boxer, die als „Feinde“ in den Ring steigen am Ende doch das gleiche wollen und sogar beste Freunde werden.

Nicht noch ein Corona Artikel

Genau das denke ich seit nunmehr Monaten Tag ein Tag aus. Und genau deswegen war mir klar, dass ich als Autor im Coaching Kontext nicht auch noch meinen Senf dazu geben muss. Denn wenn es etwas nicht brauch, dann noch einen weiteren Corona Artikel.

Jedoch wurde mir vor einem Tag etwas sehr bewusst. Aus meiner Sicht zielt jedweder Corona Text darauf ab, die eine oder andere Sicht zu vertreten. Hierauf ergibt sich dann auf ganz natürliche Weise Widerstand und somit folgt etwas, dass ich zum Anlass nehme, nun doch zum Thema Corona zu schreiben, denn ich sehe vor allem eines. Nichts scheint uns Bürger derzeit mehr voneinander zu entfernen, ja gar das Volk zu spalten, als die Unterschiedlichkeit unserer persönlichen „Covid Ansichten“. Und da ich als Systemiker jemand bin, der besonders daran interessiert ist, was Menschen verbindet auch wenn scheinbar keine Verbindungen zu erkennen sind, musste ich mich selbst erst wieder daran erinnern  – und bis heute hat dies nun gedauert – was mir immer schon half, mehr Frieden mit all jenen zu machen, die nicht meiner Meinung sind. Dabei liegt meiner Haltung als systemischer Konstruktivist zu Grunde, dass auch meine Sicht nur eine Sicht und meine Realität eine von mir konstruierte ist und keineswegs die reine objektive Wahrheit.

Vielmehr ist meine Sicht – da es in Sachen Corona um wissenschaftliche Inhalte geht, von denen ich an sich nichts verstehe – eine Sicht von Wissenschaftlern, denen ich im Laufe der Krise meinen Glauben schenkte. Ich habe das Rad nicht erfunden.

Sagen möchte ich also, dass ich selten erlebt habe, wie Meinungsverschiedenheiten so emotional wurden, dass sie sogar in der Lage waren, Freundschaften zu trennen. Viele um mich haben daher sogar entschieden, innerhalb des eigenen sozialen Umfeldes das Thema Corona zu meiden. Ein Ansatz, den auch ich versucht habe zu verfolgen. Freundschaft gehört nicht erst seit „Maslow“ mit zum höchsten Gut und ist uns allen eines der wichtigsten Bedürfnisse. Und so darf es doch nicht sein, dass die Thematik um „Covid 19“ selbst die langjährigsten Freundschaften zu trennen droht.

Drum ist es mir heute ein starkes Bedürfnis, einmal zu beleuchten, worin uns Corona -so unterschiedlich wir die Sache auch bewerten- alle eint. Filmklassiker wie „Independence Day“ lehrten uns, dass es besser ist gemeinsame Sache zu machen, so der Feind von außen droht. Zwar wird die Bedrohung derzeit nicht durch Außerirdische dargestellt, gegen die wir alle uns vereinen sollten, jedoch könnten wir uns alle gemeinsam gegen die Krise stemmen, denn sie ist, was sie ist. Eine Bedrohung für uns alle. Für jeden auf seine Weise. Das ist, was uns am Ende doch vereint. Und so hat auch diese Regel ihre Ausnahmen, auf die ich heute aber nicht eingehen möchte.

Wir alle sind Opfer der Corona Krise. Jeder auf seine Weise. 

Was haben wir also alle gemeinsam, so unterschiedlicher wir auch sind? Ganz egal, ob wir Drosden, Wieler, Merkel, Wodarg, Bakhdi, Joannidis, Jebsen oder wem auch immer folgen…

Wir alle haben Ängste!

Der eine hat Angst sich zu infizieren und fährt allein mit der Maske im eigenen Auto. Die nächste sorgt sich um ihren Arbeitsplatz und ein dritter kratzt an nie gekannten Panikattacken und den ersten Anzeichen einer drohenden Depression.

Wir alle vermissen etwas!

Die eine vermisst ihre Großmutter, denn sie darf sie seit Monaten nicht besuchen. Der andere vermisst das gesellige Beisammensein im Fussballteam. Eine dritte vermisst ausgiebiges Tanzen mit Freundinnen.

Wir alle haben Wünsche!

Der eine wünscht sich, endlich wieder ruhig schlafen zu können. Die andere wünscht sich, dass sie endlich wieder den Familienbetrieb ohne Einschränkungen öffnen kann. Ein dritter wünscht sich, dass er künftig nicht zur Impfung verpflichtet wird.

Wir alle haben etwas verloren, wir alle sorgen uns um etwas….

Man könnte die Liste der Gemeinsamkeiten grenzenlos fortführen und ich möchte wie so oft in meinen Beiträgen dazu einladen, dies einmal auszuprobieren und dies nicht für andere sondern für den eigenen Frieden mit anderen. Wir müssen wieder zusammen kommen. Zu viel hat dieses Auseinanderdriften durch unsere verschiedenen Sichten schon zerstört.

Zum Schluss

Leid ist nicht messbar. Hören wir auf mit dem Versuch zu „wiegen“, was nun schlimmer ist und was nicht. Die Schlaflosigkeit und Panikattacken? Todesangst? Eine Lungenentzündung? Die Angst vor der Pleite und dem Verlust des Eigenheims oder gar der Wohnung? Ich entscheide das jedenfalls nicht.

Lasst uns wieder erinnern, was uns eint, was unsere Gemeinsamkeiten sind und was uns verbindet. Lasst uns wieder aufeinander zugehen und innerlich einander mit einer Haltung des „Ja und“ statt „Ja aber“ zu begegnen.

Lasst uns aufhören zu versuchen die anderen von der eigenen Sicht zu überzeugen, indem wir ausgestattet mit Vehemenz und Argumenten den anderen versuchen zur Ruhe zu bringen. Erinnern wir uns. Jemandem zuzuhören, ihn ausreden zu lassen und trotz anderer Sicht mit Respekt zu begegnen bedeutet weder Schwäche, noch Zustimmung, weder Niederlage noch Gesichtsverlust.

Eine andere Sicht macht den anderen nicht zu einem besseren oder schlechteren Menschen. Eine andere Sicht lässt jemanden anderen einfach nur anderer Meinung sein. Damit konnten wir vor der Corona Krise auch ganz gut leben.

Lasst uns erinnern, was wir alle wollen und herbei sehnen.

Das Ende der Krise.

 

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